Mark 14

Datum: 10.1.2002 Stelle: Markus 14:1-9 Zur Einordnung dieser Begebenheit vgl. Kommentar zu Mk.11,1-12. Was hat Maria hier getan? Sie hat ihren Messias geehrt, indem sie ihn mit wohlriechener Flüssigkeit übergossen hat. Und Christus erkennt das an und gibt ihr dafür eine sehr große Ehre, nämlich die stetige Verbindung des Gedächtnisses an diese Tat mit der Verkündigung des Evangeliums (Mk.14,6-9). Was bedeutet das? Kann man Gott mit Salbe ehren? Datum: 11.1.2002 Stelle: Markus 14:10-21 Es ist möglich, dass es solche gibt, die jahrelang mit Jesus Christus gehen und von denen der HERR dann sagen muss: »wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre besser, wenn jener Mensch nicht geboren wäre!« (Mk.14,21). Was heißt »Es wäre besser, wenn jener Mensch nicht geboren wäre!« (Mk.14,21)? -- weil dann Christus nicht verraten worden wäre? Der Tod Jesu ist unabhängig von Judas, denn er wurde als sicher prophezeit (Dan.9,26). Also wäre die »Nichtexistenz des Judas« nicht darum besser gewesen, weil es Christus dann besser ergangen wäre. -- weil dieser Mensch eine solch harte Strafe erhält, dass es für ihn besser wäre, er hätte nie existiert? Diese Auslegung wird durch Mt.26,24 bestätigt: »Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre diesem Menschen besser, daß er nicht geboren wäre.« Mk.14,19: »Da fingen sie an traurig zu werden und fragten ihn einer nach dem andern: Doch nicht ich?« Auch Judas fragte so (Mt.26,25), trotz dass er zu diesem Zeitpunkt schon mit den Hohepriestern vereinbart hatte, Christus zu überliefern (Mk.14,10; Mt.26,14-16). Sowohl Markus als auch Mathhäus bringen den Verrat durch Judas in inhaltlichen Zusammenhang mit der Salbung Jesu durch Maria und dem Ärger von vielen, die dies für eine Verschwendung hielten (Mt.26,6-16; Mk.14,3-11). Dies berichten sie als Einschub, d.h. nicht in chronologischer Ordnung: Die Salbung durch Maria geschah 6 Tage vor dem Passah (Joh.12,1-3), nicht zwei Tage vorher (Mk.14,1-3). Also muss ein inhaltlicher Grund für diese Einordnung vorliegen, nämlich einen Auslöser anzugeben für den Verrat durch Judas. Dies wird bestätigt durch Johannes, der uns berichtet, dass es Judas war, der offen aussprach, warum die Salbe nicht verkauft und der Erlös den Armen gegeben worden ist (Joh.12,4-6), und zwar weil er ein Dieb war (Joh.12,6) und den Erlös des Salbenverkaufs sich zugesteckt hätte! Was lernen wir daraus für die Motivation des Judas zum Verrat und für unser Leben? Hüten wir uns vor der Habgier! Datum: 16.1.2002 Stelle: Markus 14:22-44 Christus wusste, dass SEINE Jünger ihn bald verlassen würden, bald nicht mehr zu IHM stehen würden; denn so steht es schon im AT geschrieben (Mk.14,27; vgl. Sach.13,7). Trotzdem setzte ER in dieser Situation für SEINE Jünger das Abendmahl ein (MK.14,22-25). Das zeigt, dass der Glaube an die Vergebun der Sünden durch Christus die Voraussetzung des Abendmahls ist und nicht die Freiheit von jeder zukünftigen Sünde. Mk.14,36: Der HERR wusste, dass SEINEM Vater alles möglich ist, auch dies, SEINEM Sohn den Tod am Kreuz zu ersparen. Doch betete ER weiter: »Doch nicht, was ich will, sondern was du willst.« Das ist Vorbild für unser Beten: zu wissen und darauf zu vertrauen, dass Gott unsere Bitte erhören kann; und ihn gehorsam zu bitten, dies nur zu tun, wenn ER es auch will, nicht weil wir es wollen. Woher wissen wir aber, was Gott will? Dies zu erkennen ist anscheinend ein sukzessiver Prozess: »Und passet euch nicht diesem Weltlauf an, sondern verändert euer Wesen durch die Erneuerung eures Sinnes, um prüfen zu können, was der Wille Gottes sei, der gute und wohlgefällige und vollkommene.« (Röm.12,2). Mk.14,44: Schlachter 1951 übersetzt hier, Judas habe über Jesus gesagt »führet ihn vorsichtig ab«. Der Urtext meint jedoch nicht »seht zu, dass Jesus nichts passiert«, sondern »seht zu, dass er euch nicht entwischt« (Strong 806, wörtl. »ohne zu versagen«). Datum: 18.2.2002 Stelle: Markus 14:45-72 Der HERR weiß, was unsere nächsten und was alle unsere zukünftigen Sünden sind (Mk.14,72). Trotzdem ändert das NICHTS an SEINER großen Liebe zu uns! ER starb ja auch für unsere zukünftigen Sünden. Wie ist das bei uns: wenn wir das zuküftige Fehlverhalten unseres Partners / unserer Partnerin kennen würden, wäre unsere Liebe zum ihm / zu ihr dann nicht geringer? Der HERR meinte es gut mit Petrus: ER hatte gesagt »Ehe der Hahn zweimal kräht ...«. Dass Petrus auch das erste Krähen (Mk.14,68) nach der ersten Verleugnung mitbekommen hatte, geht aus Mk.14,72 hervor. Also war das erste Krähen eine Art Warnung, eine Möglichkeit für Petrus, seine Sünde bereits jetzt zu erkennen und Christus nicht dreimal zu verleugnen. Doch Jesus wusste, dass er es trotzdem tun würde (Mk.14,72). Mk.14,59-61: Weil das Zeugnis der falschen Zeugen nicht übereinstimmend war (Mk.14,59), war der ganze Hohe Rat in ziemlicher Verlegenheit (Mk.14,55-56). Jesus hatte es hier gar nicht nötig, sich zu verantworten, also schwieg ER (Mk.14,61). Mk.14,61-62: Christus sagte dem Hohepriester die Wahrheit direkt ins Gesicht: Ich bin der Christus. Trotz dass er dadurch dem Hohen Rat nach dem missglückten Versuch mit falschen Zeugen (Mk.14,55.59) eine Handhabe gegen sich selbst lieferte (Mk.14,63-64). Hätte ER hier geschwiegen wie auf die vorhergehenden Anschuldigungen (Mk.14,61), so hätte der Hohe Rat nichts tun können. So aber ist unser HERR: völlig sündlos, so dass sich jede Anschuldigung durch ihre Widersprüchlichkeit von selbst auflöst (Mk.14,56.59); und völlig konsequent und wahrheitstreu, so dass ER die Wahrheit bekannte, ohne Rücksicht selbst auf den Verlust des eigenen Lebens. Und so sollen auch wir sein. Ebenso verhielt sich Christus gegenüber Pilatus: ER bekannte, der König der Juden zu sein (Mt.27,11), aber auf die vielen Anschuldigungen der Hohenpriester und Ältesten antwortete ER nichts (Mt.27,12-14). Wieder richteten diese Anschuldigungen selbst nichts aus, denn Christus war gerecht und Pilatus wusste das (Mt.27,18.22). So sollte auch unser Leben sein: Die Taten so, dass alle Anschuldigungen sofort als grundlos erkannt werden, und die Worte in völliger Geradlinigkeit und kompromisslos aus Liebe zu Gott. Vergleiche: »[...] führet einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter verleumden, doch auf Grund der guten Werke, die sie sehen, Gott preisen am Tage der Untersuchung. [...] Denn das ist der Wille Gottes, daß ihr durch Gutestun den unverständigen und unwissenden Menschen den Mund stopfet« (1.Petr.2,12.15) »und habet ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, zuschanden werden mit ihren Verleumdungen.« (1.Petr.3,16) So haben auch wir es nicht nötig, uns in der Rede zu verteidigen (was nicht heißt, das dies gegen Gottes Willen wäre; vgl. Mk.13,11).
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